Meine Motivation für diese Reihe war, zu erleben, dass die Natur nicht schläft. Es sind nur andere Arten, die sich für die dunkle Tageszeit entschieden haben. Der Vollmond bietet sich als natürliche Leuchtquelle an, um nachtaktive Arten zu zeigen. Gleichzeitig wird der Vollmond bzw. die Nacht von den Menschen als ein besonderer Zeitpunkt bzw. als Zeitraum für Ereignisse gesehen.
Fotografie bedeutet ja gestalten mit Licht - unabhängig von der Tageszeit. Daher gehören die nächtlichen Aufnahmen gleichwertig zu meinem Werk wie die bei Tageslicht entstandenen. Es liegt allerdings ein höherer Schwierigkeitsgrad darin, die Tiere vor dem nächtlichen Himmelskörper abzulichten, insbesondere, wenn er in voller Pracht erscheint - ein Phänomen, das bekanntlich nur 12mal pro Jahr für eine Nacht stattfindet. Als ästhetische und kompositorische Mittel für diese Motive sind entscheidend: Die Wahl des Standpunkts (freie Sicht, keine störenden Bildelemente), die Belichtung (Hell-Dunkel-Kontrast) und die Objektivwahl und Brennweite (Abbildungsschärfe, -maßstab).
Solche Motive benötigen besondere Planung – schon deshalb, weil man maximal nur 12 Gelegenheiten im Jahr hat und auch die Wetterverhältnisse es zulassen müssen, den Himmelskörper zu sehen. Weiterhin bedarf es der Wahl der passenden – nachtaktiven – Art als Motiv und Kenntnisse zum Verhalten der Tiere sowie der Geographie (Mondlauf, lokale Gegebenheiten zur Wahl des Standorts). Viel Zeit und Vorbereitung sind nötig und zu guter Letzt auch etwas Glück, dass z.B. sich der Vogel tatsächlich zeigt und so präsentiert, dass die Perspektive stimmt.
Ich habe noch einige Ideen für diese Reihe und bin dazu in der Planung. Gerade, weil sich nur einmal im Monat überhaupt die Gelegenheit bietet, stellt es einen besonderen Reiz dar, derartig seltene Bilder zu schaffen.