In den vielen Jahren, die ich im Himalaya gelebt habe, fühlte ich mich immer als sei ich selbst Teil dieser Landschaft. Es war dann sehr eigenartig für mich zu erkennen, dass ich intellektuell gesehen nur ein Betrachter dieser majestätischen Natur war und gar nicht wirklich ein Teil von ihr. Die Verbindung, die ich mit ihr fühle, ist irgendwie unwirklich, zeitlos. Immer wenn ich nur so dasitze und betrachte, was da vor meinen Augen liegt, dann beruhigt mich diese Ruhe und der ständige Wind ist das einzige Element, das mich mit den Bergen verbindet. Ich fühle mich dann wie ein Kieselstein, ein Teil der Landschaft. Dennoch bleibt da ein Trennendes, eine Leere, die ich spüre, aber nicht fassen kann, ein Zwischenraum. Ich habe meine Gefühle von Leere und Isolation zu Bildern verwandelt und der ‚The space between‘ entstand.
Es ist ein Portfolio von Bildern der Schatten, die uns mit Mutter Erde verbinden. Wirklich aber auch unbegreifbar. Jedes Bild schafft einen Raum, in dem die Realität mit der Illusion verschmilzt; und zwar durch jene unwirkliche Schönheit der natürlichen Muster, die zu abstrakten Werken verschmelzen. Dieser Raum, in dem Realität und Illusion ineinander greifen, verkörpert ein bedrückendes Gefühl der Leere, das durch den Dualismus von Verbindung und Trennung verursacht wird und das diese Berge hier evozieren. Ein Raum entsteht, in dem sich die Realität einer ganz realen Landschaft mit einer bloßen Phantasie vermischt. Das Zusammenspiel auch der Zeit mit den vier Elementen der Natur verschmilzt in einen kaum wahrnehmbaren Raum, der uns von Mutter Erde trennt. Wir sind offenbar unfähig, sie durch diesen Zwischen-Raum hindurch körperlich zu fühlen. Er ist wie eine dünne Linie, die uns von dieser Art der Teilhabe an der Landschaft trennt. Es ist dieser Raum zwischen uns und der Natur.
Alle meine Landschaftsbilder erforschen im Grunde genommen die Beziehung zwischen uns Menschen und Mutter Erde. Diese Werkgruppe liegt an diesem Ort zwischen mir und ihr, die Verbindung zwischen mir und der Landschaft ist sichtbar aber gleichzeitig zu ätherisch um sie zu begreifen. Diese Bilder wurden von mir gewählt, um eine gewisse beunruhigende Stimmung zu erzeugen. Wenn man sie ansieht, hinterfragt man vielleicht die gezeigte Wirklichkeit: die Bedeutung von Nähe und Distanz. Sie sind eine Herausforderung dafür, das Unberührbare zu berühren.
Ihre Ästhetik konzentriert sich auf die natürlichen Muster, die sich in einem ausgewogenen Chaos organisieren, auf die Farben der Berge und schafft so ein natürliches abstraktes Kunstwerk. Um dies zu erreichen, durfte es kein direktes Sonnenlicht, keine Schattierungen und keinen Himmel geben: jedes Foto sollte das tatsächliche Ausmaß der Berge und ihre Entfernung verschleiern. Ich wusste genau, wo ich hingehen musste, aber ich brauchte dafür die richtige Jahreszeit, zu der die Berge ihre kräftigsten Farben zeigten. Dies geschieht während des Monsuns, wenn die starken Regenfälle alle Farben verstärken, aus denen die Berge bestehen. Es war durchaus schwierig, jeden dieser Orte während oder kurz nach dem Regen zu erreichen -Wanderungen zu Fuß oder mit dem Pferd sind auf den rutschigen Wegen des Himalaya nicht gerade ein besonders sicheres Unternehmen. Da ich noch viele solche Orte kenne, die es lohnt abzubilden, wird diese Werkgruppe sicher weiter wachsen.
Diese Werkgruppe wurde exklusiv für The Art of Wild Gallery fotografiert und produziert.